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ANLEITUNG ZUM GESPANNFAHREN . GESPANNFAHREN
(VORBEREITUNGEN FORTSETZUNG) W.Fr.Bartels
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Die
Blendleder oder Scheuklappen sollen verhindern, dass die Pferde die
Peitsche sehen. Die Peitschenhilfe soll nur von dem Pferd bemerkt
werden, für das sie bestimmt ist. Beispiel: Das linke Pferd ist faul, es lässt das
rechte, heftigere Pferd den Wagen alleine ziehen. Das linke,
faulere Pferd soll nun durch eine vortreibende Peitschenhilfe
veranlasst werden, den Wagen mitzuziehen. Bei fehlendem Blendleder
würde das rechte, heftigere Pferd die Peitsche sehen und dadurch
noch heftiger ziehen. Ein Temperamentsausgleich wäre dann nicht
möglich. Aus diesem Grund sollen Peitschenhilfen auch geräuschlos
erfolgen.
Das Knallen
mit der Peitsche ist verpönt !
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Als
Nächstes werden die beiden Leinenhälften eingezogen. Die Leine
mit der Schnalle am Handstück kommt auf das linke Pferd, die andere
Leinenhälfte mit der Strupfe wird dem rechten Pferd aufgelegt. Die
linke, durchgehende Außenleine wird von hinten durch den
linken Leinenführungsring am Kammdeckel und dann durch das linke
Leinenauge am Nackenriemen bzw. am Kumt gezogen und in die Trense
oder Kandare eingeschnallt. Die eingeschnallte Innenleine, die
später zum rechten Pferd führt, wird durch den rechten
Leinenführungsring am Kammdeckel und dann durch das rechte
Leinenauge vom Kumt gesteckt bevor es vorübergehend lose am
Kehlriemen befestigt wird. Beim Brustblattgeschirr wird ähnlich
verfahren, das heißt, die Innenleine wird nachdem sie durch den
Kammdeckelring geführt ist, erst noch durch den inneren Führungsring
am Nackenriemen geleitet und dann ebenfalls lose am Kehlriemen
befestigt. Das lange Leinenende, welches nachher zur Hand des
Fahrers führt, wird in Schlaufen gelegt und zunächst hinter die
linke Oberblattstrupfe gesteckt. Hierbei wird natürlich die
rechte durchgehende Leinenhälfte durch die äußeren rechten Ringe
gezogen.
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Jetzt kann
man die Pferde zusammen oder auch einzeln, indem man sie an den
Backenstücken festhält, zum Wagen führen. Anfangs ist es ratsam,
eine mit Pferden vertraute Person zu Hilfe zu ziehen.
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Die lose
eingeschnallten Innenleinen werden nun wieder von den Kehlriemen
gelöst und endgültig verschnallt. Sie werden über Kreuz zum
jeweils anderen Pferd geleitet und an den Innenseiten der Trensen
bzw. Kandaren eingeschnallt. Weil nun gewöhnlich eines der Pferde
den Kopf höher trägt oder häufiger mit dem Kopf nickt, sollte die
Leine, die zu diesem Pferd führt, über der anderen liegen. Dadurch
wird verhindert, dass das ruhigere Pferd ständig einen Ruck im Maul
verspürt.
Wenn nun beide Pferde
rechts und links der Deichsel ruhig vor der Kutsche stehen, wirft
man das unter der Oberblattstrupfe des rechten Pferdes steckende
Leinenende vorsichtig über beide Pferderücken hinweg auf die linke
Seite des Gespanns und schnallt die beiden Leinenhälften am
Handstück zusammen.
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Während
dieses Vorgangs und der anschließenden "Leinenaufnahme" werden die
Pferde vorne an den Kopfstücken von dem Beifahrer festgehalten und
gegebenenfalls beruhigt. Jetzt werden sie mit den
Aufhalteriemen oder Aufhalteketten an der Deichselbrille befestigt
und zwar zunächst lang. Erst dann werden die äußeren
spitzen
Zugstränge, dann die
inneren stumpfen Stränge an den Ortscheiten festgemacht. Als
Nächstes können die Aufhalteriemen oder Aufhalteketten soweit
festgezogen werden, bis die Zugstränge nur noch soeben durchhängen,
also nicht zu locker und nicht zu fest.
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Man achte jetzt darauf,
dass die Zuglinie
nicht gebrochen ist.
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Halsriemen
und Oberblattstrupfen werden so verschnallt, dass die Zuglinie
zwischen Aufhaltering über das Brustblatt und die Zugstränge bis zu
den Ortscheiten gerade verläuft, um Druck- und Scheuerstellen auf
dem Pferderücken zu vermeiden. Das in Schlaufen gelegte lange Leinenende verbleibt noch bis
zur "Leinenaufnahme" unter der Oberblattstrupfe des linken
Pferdes.
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