Arbeitsgeschirr


ANLEITUNG  ZUM  GESPANNFAHREN
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ARBEITS-   +    MARATHONGESCHIRRE                             W.Fr.Bartels

Geschirre für schweren Zug in der Forst- oder Landwirtschaft sowie auch für Planwagen- und Marathonfahrten sollen robust und zweckentsprechend sein. Feine, stilechte Kumt- oder Brustblattgeschirre sind hierfür nicht geeignet.

Einfaches aber sehr stabiles Arbeitsgeschirr für den alltäglichen Arbeitseinsatz.
Statt der Strangschnallen sind eiserne Ösen eingenäht, in diese werden konisch zulaufende Zugstricke gebunden oder einfache Ketten eingehängt. Eine einfache Strickleine ersetzt die Lederleine.
Solche Arbeitsgeschirre sind häufig zum Teil aus Schweinsleder oder mit Schweinslederstreifen vernäht.

Ein breites Halskoppel mit eisernem Ring trägt die meist schwere Deichsel der landwirtschaftlichen Wagen oder der Planwagen.

Luxuriös wirkt die aufwendige Anspannung dieser Kaltblutpferde, die heute noch von vielen Brauereien für Präsentationen  - z.B. beim Münchener Oktoberfest -  benutzt werden.
Hier sind reichlich verzierte Arbeitskumte aus Holz mit farbigem Leder und polierten Metallteilen zu sehen.
Solche Geschirre werden auch noch von Sattlereien in Süddeutschland für sehr viel Geld hergestellt. Auch in England findet man prachtvolle Arbeitsgeschirre, zum Teil mit echtem Silberbeschlag und Ketten.  Die alten konservativen Whisky-Brennerein zeigen jährlich im Hydepark in London stolz ihre Shirehorse-Gespanne.

Marathongeschirre sind stabiler gearbeitet als feine, stilechte Kutschgeschirre. Wie die Abb. links zeigt, sind diese auch häufig mit braunem Leder unterlegt. Ferner sind Nyloneinlagen eingearbeitet um die Reißfestigkeit zu erhöhen. Zugstränge sind nylonverstärkt oder auch oft ganz aus Nylon.

Neu sind diese französischen Marathongeschirre aus stabilem Kernleder mit starken Schnallen und Leinenführungsringen. Sie sind eine Kombination zwischen Kumt und Brustblatt und sogar bis zu einem gewissen Grad in der Größe verstellbar.
In der Regel sind zwei versetzt angebrachte Aufhalteringe und mittig ein Ring für den Sprungriemen angebracht. Die Strangstutzen sind fest integriert.

Besonders geformte halbe Blendleder werden beim Marathonfahren bevorzugt. Die Pferde haben dadurch einen erheblich größeren Blickwinkel und können Hindernisse im Gelände besser wahrnehmen.
Die Peitsche sollen sie jedoch nicht sehen können.

Marathongeschirre für das Gelände- und Streckenfahren sind keiner konventio-
nellen Stilrichtung zuzuordnen sondern lediglich zweckmäßig.

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W.-Fr. Bartels
Wadersloh

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