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Der
Unerfahrene lässt sich dabei leider allzu leicht von Einzelheiten
beeinflussen und übersieht unter Umständen wesentliche Mängel.
Zunächst unterscheidet man bei der systematischen Beurteilung
das "Exterieur" vom "Interieur". Mit
Exterieur bezeichnet man das äußere Erscheinungsbild. Das ist
das Gebäude des Pferdes. Die Körperform, Größe, Länge, Gewicht
sowie Stärke der Gliedmaße, die Bemuskelung, Kopfform,
Halsansatz, Winkelung der Gelenke aber auch Farben und
Abzeichen.
Unter dem Begriff "Interieur"
versteht man die psychisch und geistig bedingten Eigenschaften des
Pferdes. Dazu gehören Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften
und auch die nervliche Belastbarkeit. Untugenden wie Beißen,
Schlagen, die Neigung zu Überreaktionen, Angst und Sensibilität sind
unter der Bezeichnung "Interieur" einzuordnen.
Ein
weiterer wesentlicher Punkt bei der Beurteilung ist der
Ausbildungsstand. Ferner ist auf das Alter und den
Gesundheitszustand zu achten. Bei Stuten oder Hengsten ist die
Zuchttauglichkeit und der Abstammungsnachweis (Papiere)
wichtig. Zur annähernd richtigen Beurteilung gehört
sehr viel Erfahrung, es ist unbedingt empfehlenswert, einen
Fachmann hinzuziehen. Darüber hinaus sollte vom Tierarzt eine
Ankaufsuntersuchung vorgenommen werden.
Zum Fahren
besonders geeignet sind Pferde, die weder nervös noch schreckhaft
reagieren, ein ausgeglichenes Wesen und gute Charaktereigenschaften
haben. Ferner sollen sie Vorwärtsdrang besitzen und aufmerksam
sein. Abgestumpfte und faule Pferde sind ungeeignet. Die wichtigste
Gangart beim Fahrpferd ist der Schritt. Es ist daher
vorrangig, auf einen guten, raumgreifenden Schritt zu achten.
Korrekte Grundgangarten sind für das Fahren erwünscht. Beim Zwei-
oder Mehrspännigfahren soll das Gangvermögen zusammen passen
(Passer).
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