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ANLEITUNG ZUM GESPANNFAHREN Die
Pferdeausbildung (Einfahren 1)
W.Fr.Bartels
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Von der
früher üblichen Methode, die Pferde in tiefem Boden und schwerem Zug
einzufahren, unterscheidet sich unsere heutige, systematische
Ausbildung zum Fahrpferd erheblich. Wir wollen nach
Möglichkeit mehr erreichen, als nur ein Zugpferd zu besitzen, das
unter Zwang gelernt hat, eine Last zu ziehen. Es soll sich mit
Freude vor einer eleganten Kutsche präsentieren und den heutigen
Dressuranforderungen entsprechen.
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Wer sein
Pferd vor der Anlernphase ermüdet, kann nicht erwarten, dass es
aufnahmefähig und lernbereit ist. Ein Pferd, das sich nur aus
Angst vor Gewaltanwendung und Strafen anspannen lässt, wird niemals
gelöst sondern verspannt vor der Kutsche gehen können.
Gewaltanwendungen und die damit verbundenen schlechten Erfahrungen
sollten den auszubildenden Pferden möglichst erspart werden. Fahrkunst endet wo Gewalt beginnd ! Strafen sind nur in Ausnahmefällen z.B. bei
Widersetzlichkeit, niemals bei Angst oder Unvermögen erlaubt.
Wer sein Pferd überfordert und mit tierquälerischen Methoden
zu mehr Leistung zwingen will, erfüllt nicht die charakterlichen
Voraussetzungen zum Umgang mit Pferden.
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Er verstößt gegen
den § 1 des Tierschutzgesetzes und begeht somit eine strafbare
Handlung.
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Die
Ausbildung eines halfterführigen Pferdes zum Fahrpferd beginnt in
der Regel mit der Longenarbeit Es soll zunächst an die Stimme
seines Ausbilders gewöhnt werden und die Angst vor Longe und
Peitsche verlieren. Klare Kommandos muss es verstehen und
befolgen lernen. Wenn es gelernt hat, richtig auf die
Zurufe "Schritt, Trab, Galopp und Halt" zu reagieren,
ist der erste, wichtige Schritt getan.
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Als
nächstes kann die Arbeit mit der Doppellonge beginnen. Diese
bietet sich zur Fahrpferdeausbildung hervorragend an. Schon mit der
Doppellonge wird das Pferd an die zum Fahren notwendigen
Leinenhilfen gewöhnt. Zirkel, Volten, Wendungen und Paraden
können dem Lehrling auf diese Weise schonend beigebracht
werden. Durch die Berührung der beiden Leinen (Longen)
an der Hinterhand bzw. den Hinterbeinen wird das Pferd außerdem
schon an den späteren Kontakt mit den Zugsträngen der
Kutschgeschirre vorbereitet.
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Es ist
ratsam, dem jungen Pferd zunächst eine Reittrense oder ein Kopfstück
ohne Blendleder (Scheuklappen) aufzulegen. Statt eines speziellen
Doppellongengurtes kann man ebenso gut ein Brustblatt mit
Nackenriemen und Sellett oder Kammdeckel mit zwei zusätzlich
eingeschnallten Ringen benutzen. Diese Ringe werden an den
Strangschnallen oder am Bauchgurt, in Höhe des Brustblatte
befestigt. Die Ringe sollten so groß sein, dass die
Doppellonge leicht hindurchgleiten kann. Eine gute Doppellonge
ist etwa insgesamt 17 m lang, aus Hanfgurte
gefertigt und hat zum Pferd hin an den Enden ca. je 2,50 m
lange Lederriemen mit Schnallen (wie die Fahrleine).
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bartels wadersloh
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