ANLEITUNG  ZUM  GESPANNFAHREN
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VETERINÄRKUNDE      (FUTTERVERWERTUNG)                                        W.Fr.Bartels

Bei der Fütterung ist zu bedenken, dass der Pferdemagen im Vergleich zu dem vieler anderer Pflanzenfresser verhältnismäßig klein ist. 

Mehrmals täglich kleinere  Portionen zu verabreichen ist für unsere Pferde bekömmlicher als zweimal oder gar nur einmal große Futtermengen zu geben. Bereits beim Kauvorgang im Pferdemaul wird das dargereichte Futter mit viel Speichelflüssigkeit für die weitere Verarbeitung im Magen und Darm vorbereitet.  Aus diesem Grund kann das Pferd nicht fressen, wenn ihm das Trinkwasser fehlt.

Im Gegensatz zum Menschen und zu anderen Tiergattungen bei denen das Gallensekret in der Gallenblase gesammelt wird, geht das zur Verdauung erforderliche Körpersekret  (Gallenflüssigkeit)  beim Pferd direkt in den Darm, eine Gallenblase fehlt völlig.   Der Darm hat eine Gesamtlänge von  ca. 25 - 39 Metern.  Im Dünndarm werden Mehrfachzucker zu Einfachzucker und Fette zu Glyzerin und Fettsäuren umgewandelt. Die Pferdenahrung, die zum erheblichen Teil aus Zellulose besteht, wird von den Darmbakterien durch Gärung aufgeschlossen  und  zum  größten Teil im ersten Drittel des Dickdarms (Blinddarm) in Stärke bzw. Zucker umgewandelt.

Bedingt durch die Form (Verengungen) des Dickdarms kann es bei Überfütterung oder holzigem, schwer verdaulichem Rauhfutter leicht zu gefährlichen Verstopfungen und Koliken kommen. Häufige Ursache ist das Verfüttern von mehrfach kurzgespritztem Stroh. Dieses Verfahren wenden Landwirte gern an, um mehr bzw. schwereres Getreide und statt dessen weniger Stroh zu ernten. 
               

Vorsicht !     Dieses Stroh ist schwer verdaulich, es können sich im Darm Strohpfropfen bilden, die zu Verstopfungen oder zum Darmverschluss  führen.
Im zweiten Dickdarmabschnitt wird der Mineralbedarf  - Calcium, Magnesium, Phosphorsäure, etc. -  der vorverdauten Nahrung entzogen und dem Kreislauf zugeführt.  Die aus der Nahrung gelösten, lebenswichtigen Stoffe und Mineralien werden zum Aufbau der körpereigenen Substanz benötigt und dem Energiestoffwechsel zugeführt, sie werden in Energie umgesetzt.  Die überschüssigen Ballaststoffe, Stoffwechselschlacken und Stoffwechselgifte werden im dritten Dickdarmteil verdickt und ausgeschieden.

Vor und während der Fütterung ist den Pferden ausreichend Ruhe und Zeit zu gönnen.

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bartels  wadersloh