ANLEITUNG  ZUM  GESPANNFAHREN
Die Pferdeausbildung   (Skala der Ausbildung)             W.Fr.Bartels

Die beste Voraussetzungen für guten Fahrsport bieten Pferde, die aus einem Dressurstall kommen bzw. gut dressurmäßig ausgebildet sind. 
Die Grundausbildung  junger oder roher Pferde sollte systematisch nach der sogenannten   
"Skala der Ausbildung"   erfolgen.           Gewaltanwendung ist der schlechteste Weg !                                   
Ein gutes Einfühlungsvermögen,  sehr viel Geduld und Ruhe aber unbedingt konsequentes Verhalten sind Bedingungen, die für die Ausbildung von  Reit.- und Fahrpferden Erfolg versprechen.

1.   Takt    (Gewöhnungsphase)

T ante   L uise  A m   S amstag
G erade   V erstorben

Ein makaberer Satz mit dem man sich die
richtige Reihenfolge der  "Skala der
Ausbildung"  gut merken kann.

a)

Aufbau einer natürlichen Balance

b)

Gleichmäßiges Abfußen der Hinterhand

c)

In ruhigem, dem Pferd angepasstem  Tempo, Gleichmaß in der Bewegung bewirken.

   (Übereiltes Vorwärtsdrängen führt zu Taktfehlern)

2.   Losgelassenheit   

Die Losgelassenheit ist erreicht, wenn das Pferd mit nach vorwärts gedehntem Hals, schwingendem Rücken und natürlichen,  taktmäßigen Bewegungen, ohne zu eilen, die Hilfen des Reiters bzw. Fahrers annimmt und entspannt vorwärt geht.
Merkmale sind:       Getragener, pendelnder Schweif, rhythmisch mitschwingender Rücken, ein geschlossenes, tätiges (kauendes) Maul und das Abprusten als Zeichen der inneren Entspannung.

a)

Entspannung der Muskulatur

b)

Schwingender Rücken

c)

Bereitschaft zur Mitarbeit

3.   Anlehnung   

a)

Die gleichbleibende Anlehnung ist verbunden mit der Festigkeit des Taktes und der Entwicklung der Losgelassenheit.

Sie gibt dem Pferd die erforderliche
Sicherheit.

Mit weicher Hand eine ständige  Verbindung zum Pferdemaul herstellen

b)

Durch vortreibende Hilfen an das Gebiss stellen
(bei nachgebender Hand)

4.   Schwung   

a)

Je ausgeprägter die Schwebephase, desto besser der Schwung
(Im Schritt nicht möglich)

Der Schwung ist daran zu erkennen, dass sich die Sprunggelenke nach dem Abfußen vorwärts beugen und nicht erst nach oben oder nach hinten hochgezogen werden. 
Der Schwung ist eng verbunden mit der Entwicklung der Schubkraft.

b)

Pferd zum energischen Abfußen der Hinterhand veranlassen

c)

Verspannungen entgegenwirken

5.   Geraderichten   

a)

Erst wenn Schubkraft und Schwung   entwickelt sind, durch Korrekturen  der Hinterhand Vorderfüße auf eine  Linie bringen

Der Hilfsmittel für das Geraderichten sind das Reiten auf gebogener Linie, Schenkelweichen und das Reiten von Seitengängen.                          .      .                       

(Reiten in Stellung)

Die Längsachse des Pferdekörpers der Hufschlagfigur anpassen.

b)

6.   Versammlung   

Durch vortreibende Hilfen und gleichzeitiges Annehmen der Zügel die  natürliche Vorhandbelastung vermehrt auf die Hinterhand verlagern

a)

Zu den versammelnden Lektionen gehören die  „Halben und Ganzen Paraden". .     

b)

Durch verstärktes Untertreten der Hinterhand mehr Aufrichtung bewirken 

Durch die systematische Ausbildung  -  Skala der Ausbildung  -  sollen die natürlichen Bewegungen der Pferde erhalten, verbessert und für Reiter und Fahrer nutzbar gemacht werden.  Die Reihenfolge  -  Skala der Ausbildung  -  ergibt sich aus der natürlichen Notwendigkeit. Jede Phase kann nur Erfolg bringen, wenn die richtige Reihenfolge eingehalten wird. 

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